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Südtiroler Bauernbund: Zahl der Arbeitsunfälle senken

  • 26.10.2021

Die Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft ist nicht ungefährlich.

Wurden 2010 noch 2.469 Arbeitsunfälle im Stall, auf den Wiesen oder im Wald gemeldet, waren es 2020 mit 1.578 bereits deutlich weniger. Keinen eindeutigen Trend gibt es hingegen bei den tödlichen Arbeitsunfällen: Nachdem es zwischen 2016 und 2018 keinen einzigen tödlichen Arbeitsunfall gegeben hat, wurden 2020 drei Unfälle mit Todesfolge registriert. „Jeder Unfall ist einer zu viel. Wir wollen die Zahl der Arbeitsunfälle noch weiter senken und setzen dabei auch in Zukunft auf Sensibilisierung. Die sinkenden Unfallzahlen zeigen, dass die getroffenen Sensibilisierungsmaßnahmen wirken“, sagt Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler heute bei der Vorstellung der aktuellen Unfallzahlen und der Sensibilisierungsmaßnahmen im Safety Park.

Sensibilisierung weiter wichtig

Weil Kontrollen im Wald und auf den Wiesen schwierig sind, sei die Sensibilisierung besonders wichtig. Bäuerinnen und Bauern sollten mehr auf die eigene Sicherheit achten. 

Bewusstsein für Gefahren schaffen – bei Arbeitgebern wie Arbeitnehmern

Viel wurde in den letzten Jahren unternommen, um das Arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft sicherer zu machen. Ein Anliegen des Südtiroler Bauernbundes war es, ein Bewusstsein für die Gefahren in der Land- und Forstwirtschaft zu schaffen, etwa durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit mit Beiträgen in den verschiedenen Medien des Südtiroler Bauernbundes. Die Sensibilisierung richtet sich aber nicht nur an Bäuerinnen und Bauern, sondern auch an die Arbeitnehmer. 
Auf der Fachmesse Agrialp im November steht die persönliche Schutzausrüstung in der Waldarbeit im Mittelpunkt. Zudem wird für Interessierte dank einer Virtual-Reality-Brille ein Umkippen eines Traktors simuliert und gezeigt, wie wichtig ein Überrollbügel ist.

Überrollbügel und Sicherheitsgurt retten Leben

Viele Unfälle könnten vermieden werden, wenn etwa der Sicherheitsgurt und der Überrollbügel vorschriftsmäßig verwendet werden. Auch das nationale Unfallinstitut INAIL unterstützt die Arbeitssicherheit, indem es den Ankauf von neuen Traktoren fördert. 
Im Bereich Wald wurde verstärkt auf die Wichtigkeit der persönlichen Schutzausrüstung hingewiesen. Eine wichtige Rolle spielen die sicherheitstechnische Ausbildung und die Ausbildung zur Führung besonderer Maschinen, die gesetzlich vorgeschrieben sind und alle fünf Jahre „aufgefrischt“ werden müssen.

Bei Kontrollen werden Unregelmäßigkeiten festgestellt  

Zu mehr Sicherheit in der Land- und Forstwirtschaft würden auch die Kontrollen durch das Arbeitsinspektorat beitragen. Neben der Aus- und Weiterbildungspflicht, die kontrolliert wird, liegt ein Fokus auf der Maschinensicherheit. Die meisten Unregelmäßigkeiten gibt es beim Sicherheitsgurt und bei der Instandhaltung der Maschinen.

Steile Flächen bergen Risiken

Ziel all dieser Maßnahmen war und ist es, auf die verschiedenen Gefahrenquellen in der Land- und Forstwirtschaft hinzuweisen. Gefahren lauern an vielen Stellen: in Südtirol werden, im Gegensatz zum übrigen Staatsgebiet, auch sehr steile Flächen bewirtschaftet – mit den entsprechenden Risiken. Es werden auch viele Betriebe im Nebenerwerb geführt, was nicht selten mit einem großen Zeitdruck verbunden ist. Und gerade unter Zeitdruck passieren Fehler, die zu Unfällen führen. Und nicht zuletzt helfen bei der Arbeit am Hof mehrere Generationen mit. Und gerade ältere Menschen sind häufig von Unfällen verwickelt.

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